Polyrama ist ein Museum, das 2021 gegründet wurde. Es sammelt Berliner Lebensgeschichten zu wichtigen Lebensthemen. Dafür sprechen wir mit sehr verschiedenen Menschen, die uns in Interviews persönliche Einblicke in ihre Lebenserfahrungen geben.
Wir gehen davon aus, dass jede Geschichte einzigartig ist und gehört werden sollte. Dennoch zeigt auch Polyrama nur eine begrenzte Auswahl an Positionen. Wir sprechen vor allem mit Menschen, deren Perspektiven wenig sichtbar sind. Aber auch Erzählungen der Mehrheitsgesellschaft tauchen auf. Die Zusammenstellung ist nicht repräsentativ.
Jedes Jahr stellt Polyrama möglichst viele, unterschiedliche Erfahrungen zu einem Lebensthema nebeneinander, z.B. Liebe, Hoffnung, Tod etc. Das Thema ermöglicht es Gemeinsamkeiten und Unterschiede verschiedener Lebenserfahrungen wahrzunehmen und nachzuempfinden.
Polyrama sammelt Erzählungen von Menschen über deren Leben und folgt damit dem Ansatz der „Oral history“, der „erzählten Geschichte“. Unsere Sammlung konzentriert sich nicht auf historische Ereignisse, sondern auf persönliche Lebensverläufe der Gegenwart.
Auch wenn jede Lebensgeschichte einzigartig ist, verweisen die Erzählungen immer auch auf Rahmenbedingungen und Barrieren unserer Gesellschaft und daraus entstehende Konsequenzen für Einzelne.
Polyrama sammelt die Lebensgeschichten in Form von Tonaufnahmen. Bei Interviews mit tauben Menschen machen wir Videoaufnahmen in Gebärdensprache.
Diese Aufnahmen werden von uns bearbeitet und hier bei Polyrama.de veröffentlicht. Dies geschieht immer in Absprache mit den Geschichteninhaber*innen. Außerdem sind die Lebensgeschichten auch auf allen gängigen Audioplattformen zugänglich und die Interviews mit tauben Menschen auf unserem YouTube-Kanal.
Ab dem 24.03. ist unser Museum am Stuttgarter Platz 2 geöffnet. Hier können Besucher*innen in wechselnden Ausstellungen einzelne Lebensgeschichten entdecken.
Unser Ziel ist es möglichst inklusiv und barrierefrei zu arbeiten. Dafür haben wir uns von der Organisation für inklusive Kulturpraxis Platz da! beraten lassen. Be*hinderte Menschen erzählen bei Polyrama ihre Lebensgeschichten und arbeiten in unterschiedlichen Funktionen gleichberechtigt in unserem Team mit: als Interviewer*innen, Künstler*innen und Berater*innen.
Mit dem Fokus auf Audio schließen wir einen großen Teil der tauben Community aus. Wir stellen momentan Transkripte bereit, wissen aber, dass dies nur für einige schwerhörige oder taube Menschen eine Alternative darstellt. Aufgrund mangelnder Finanzierung ist es uns momentan noch nicht möglich alle Audioaufnahmen von Muttersprachler*innen in Gebärdensprache übersetzen und filmen zu lassen. Wir streben das in Zukunft an.
Über Hinweise, Kritik und Anregungen rund um Fragen der Barrierefreiheit freuen wir uns sehr. Wir haben dafür folgende Telefonnummer und Emailadresse bereit gestellt.
Telefon Barrierefreiheit: 0176 85381799 Email: besuch(at)polyrama.de
“poly”, von griechisch “polýs”, bedeutet „viel“, „mehrere“.
“rama” (hórāma), auch ein griechischer Wortstamm, bedeutet „sehen“.
Polyrama bedeutet also viele Sichtweisen oder Perspektiven
Museen sind Institutionen des Sammelns, Bewahrens, Ausstellens und Vermittelns. Sie legen fest was für die Zukunft erhalten werden soll und bestimmen so unser kulturelles Erbe. Die Erfahrungen von Menschen sehr verschiedener Sozialisationen, Herkünfte und Lebenslagen haben darin oft nur wenig Platz. Mit Polyrama möchten wir das ändern und legen eine Sammlung vieler Perspektiven der gelebten Gegenwart an.
Um eine möglichst große Vielfalt an Perspektiven abzubilden, erfolgt die Suche nach Lebensgeschichten auf mehreren Ebenen. Wir sprechen mit Personen aus unserem Umfeld. Wir arbeiten mit Organisationen und Interviewer*innen zusammen, die Zugänge zu bestimmten Communities haben. Wir suchen nach Positionen, die wenig repräsentiert sind. Wir laden in sozialen Medien und auf unserer Website dazu ein, Geschichten zu teilen. [Link zu Teile deine Geschichte]
Bei der Suche nach Interviewer*innen legen wir viel Wert auf Diversität. Dies ermöglicht Zugänge zu unterschiedlichen Communities auf vertrauensvoller Basis.
Nein, wir machen keinen Faktencheck. Polyrama ist kein investigatives, journalistisches Projekt. Uns geht es um die Lebensgeschichten und persönlichen Erfahrungen von Menschen, die ihre Geschichte aus einer subjektiven Perspektive erzählen. Es handelt sich um Momentaufnahmen, die einen Blick auf das eigenen Leben eröffnen, einzelne Sachverhalte können darin durchaus verzerrt dargestellt sein. Wir haften nicht für die Aussagen unserer Gesprächspartner*innen.
Unser Wissen ist begrenzt. Wir versuchen achtsam zu sein und verstörenden, diskriminierenden und menschenfeindlichen Perspektiven keine Plattform zu bieten. Dennoch können wir nicht ausschließen, dass Aussagen gemacht werden, die für manche Menschen oder Gruppen verletzend sein können, ohne dass wir dies merken. Wir sind daher dankbar für Hinweise wenn diskriminierende Inhalte vorkommen, prüfen diese und behalten uns vor entsprechende Inhalte von unserer Plattform zu entfernen.
Wir sind eine Gruppe von Kulturabeiter*innen unterschiedlicher Hintergründe,
die das Projekt für den gemeinnützigen Verein KulturLabor e.V. umsetzen.
Unser besonderer Dank gilt allen, die uns ihre Geschichten anvertrauen.
Anna Chrusciel (sie/ihr)* & Sadaf Farahani (sie/ihr)
Idee, Konzept & Leitung
Anna und Sadaf haben Polyrama gegründet und leiten das Museum für Lebensgeschichten gemeinsam. Sie haben den Überblick über alle Bereiche des Museums und kümmern sich vor allem um die künstlerische, inhaltliche und strategische Entwicklung und die Mittelakquise.
anna(at)polyrama.de
sadaf(at)polyrama.de
Stefanie Höpfner (sie/ihr)
Organisation und konzeptionelle Mitarbeit
Stefanie ist seit der Gründung Teil des Teams und arbeitet an der konzeptionellen Gestaltung des Museums mit. Sie unterstützt die organisatorischen Abläufe des Museums und ist Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Veranstaltungen, Shop & Café.
stefanie(at)polyrama.de
Ramin Parvin (er/ihn)
Audioschnitt
Ramin kennt sich in der Sammlung der Lebensgeschichten sehr gut aus. Er schneidet die Interviews zu einer zusammenhängenden Erzählung zusammen. Zusätzlich verantwortet er im Projekt „Queer it!“ die Erzählungen queerer Lebensgeschichten und führt eigene Interviews für das Museum.
ramin(at)polyrama.de
Fred Gehrig (alle Pronomen)
Kernteam
Fred hat im Sommer 2021 die Lebensgeschichte von Adel auf dem Breitscheitplatz als installations performance in Szene gesetzt. Seit Eröffnung des Museums (03.2023) setzt er seine dramaturgischen, art directorial und front of house Kapazitäten vermehrt ein. Mit der Ausstellung'Tutti Stutti' ist Fred nun auch im Team der Interviewer/innen.
Marie Konrad (sie/ihr)
Social Media & Postproduktion
Marie ist die neue Social-Media-Expertin im Museum. Zusammen mit Alexandra entwickelt sie seit November 2022 die Medien-Strategie und betreut die verschiedenen Kanäle. Als professionelle Fotografin wird Marie zukünftig auch Fotoarbeiten übernehmen und unterstützt die Organisation der Postproduktion. Sie ist Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Social Media und Postproduktion.
marie(at)polyrama.de
Nina Ricarda Krause (sie/ihr)
Ehrenamtskoordination
Nina hat den Aufbau von Polyrama von Anfang an begleitet. Aktuell organisiert sie die ehernamtliche Arbeit und ist zuständig für alle Anfragen rund um das Ehrenamt. Ab und zu führt sie auch ein Interview.
nina(at)polyram.de
Christiane Gross, Sharon Smadja, Tatjana Petschi, Emily Hanisch,
Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen
Seit Oktober unterstützt ein stetig wachsendes Team aus ehrenamtlich Mitwirkenden Polyrama bei den Transkriptionen und anderen Arbeiten an den Interviews.
FSJ Kultur & Inklusion
Seit November haben wir unsere*n erste*n Angestellte*n – ein*e FSJler*in. Er*sie ist bei allen wichtigen Meetings dabei, unterstützt die Postproduktion und übernimmt wichtige Aufgaben wie Bildbeschreibungen, Bildbearbeitung und die Anfertigung von Adressdateien. Er*sie wird bei Polyrama auch ein eigenes Projekt umsetzen. Er*sie möchte namentlich nicht genannt werden.
Kai Strzebkowski (er/ihn)
Praktikum
Kai macht bei Polyrama ein Praktikum im Rahmen seines Fachabiturs am OSZ KIM. Er unterstützt die Fertigstellung von Interviews und die Öffentlichkeitsarbeit, Mit seiner Vorliebe für Technik ist er auch immer wieder bei technischen Lösungen eine Hilfe.
Kilian Chluba (er/ihn), Léa Leven (sie/ihr, Anee Fiaz (sie/ihr), Danial Wonous (er/ihn)
Polyrama Jugend
Die Jugendlichen arbeiten am Aufbau einer Sammlung junger Lebensperspektiven. Sie treffen sich immer donnerstags und führen Interviews, gestalten Ausstellungen und haben ein Spiel für den Austausch von biografischen Erfahrungen entwickelt. Die Jugendgruppe ist immer offen für neue Mitglieder.
Ariane Spanier (sie/ihr)
Visuelle Gestaltung
Ariane ist Expertin für Form und Farbe von Polyrama. Sie entwickelt alle visuellen Gestaltungsmittel vom Logo, über die Flyer bis hin zur Schaufenstergestaltung.
www.arianespanier.de
Markus Kehrer (er/ihn)
Programmierung
Markus ist der Experte für unsere Website. Er ist von Anfang an dabei, behebt Bugs und entwickelt die Seite kontinuierlich gemeinsam mit uns weiter.
www.mkehrerdesign.com
Lotti Seebeck
Amanda Hohenberg, Filipe Pirl
Intro Polyrama
Lotti hat als Künstler*in im Jahr 2021 zusammen mit Silja Korn eine Performance für Polyrama inszeniert und dann auch gleich die Produktion unseres ersten Intros übernommen. Sprecher*innen waren Amanda und Filipe.
Performance von Lotti
Platz da! Barrierefreie Kulturvermittlung und Prozessbegleitung für Inklusion
Platz da! ist unsere wichtigste Ansprechpartner*in für alle Fragen rund um Barrierearmut und Inklusion. In Workshops und bilateraler Begleitung versuchen wir mit der Unterstützung von Platz da! unser Museum möglichst inklusiv und barrierearm zu gestalten. Wir verdanken Platz da! auch zahlreiche Interviews mit be*hinderten Menschen.
Benedikt J. Sequeira Gerardo
Produktion und Übersetzung & Über Uns Seite DGS“
Benedikt hat die ersten Übersetzungen in DGS für Polyrama übernommen und produziert. Er ist ein wichtiger Berater und Ansprechpartner in Fragen der Ansprache und Einbindung der Tauben Community.
Shabnam Sarmadi
Illustration Tubas Geschichte
Shab hat die Geschichte von Tuba illustriert. Immer wenn wir keine Fotos von Personen bekommen, werden diese von Illustrator*innen oder Künstler*innen angefertigt. Als Künslter*in beschäftigt sich Shab mit Malerei und illustriert Bücher.
Interviewer*innen
Auf jeder Geschichtenseite ist vermerkt von wem das Interview geführt wurde.
Die Sammlung der Lebensgeschichten basiert auf biografischen Interviews. Das Führen der Interviews übernehmen abwechselnd unterschiedliche Menschen aus unserem Team. Zusätzlich bauen wir einen Pool an Interviewer*innen auf, die sich aus Einzelpersonen und Organisationen zusammensetzen.
Netzwerke & Mitgliedschaften
Polyrama ist Mitglied im Migrationsbeirat des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf.
Seit 2022 engagiert sich Polyrama im Netzwerk Museen queeren Berlin.
*Bei Personen, die keine Pronomenangaben enthalten, haben wir diese nicht gehabt.
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